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Ortschronik

von Adolf Geiser

Reihen: Historischer Überblick
Funde aus der Römerzeit zeugen von einer frühen Besiedlung unserer Gemarkung. Beim Abbruch der alten Kirche, an deren Stelle 1843 die neue evang. Kirche errichtet wurde, stieß man, laut Dekan Wilhelmi, unter den Quadern auf einen schon schadhaften Stein, wahrscheinlich der Rest eines römischen Viergöttersteins, auf dem man die Inschrift APOLL - GALATIA lesen wollte. Seine vier Seiten trugen schönes Bildwerk, zwei davon zeigten Apollo in Quadriga. Der Stein wurde zerschlagen. Einen im Bannholz gefundenen Stein mit römischer Inschrift ereilte dasselbe Schicksal. Jenseits des Elsenztales am Abhang des Biederst (ehemalige Lehmgrube) bestand einst eine römische Töpferei. Von der Anlage ist leider nichts mehr zu sehen, da durch das Abtragen des Bodens zur Ziegelherstellung auch hier jede Spur verwischt wurde.

Seine Erstbenennung bezieht Reihen aus dem Lorscher Kodex. Laut Urkunde tauscht im Jahre 858 Abt Egilbert 5 Morgen Äcker in "Villa Rien" gegen 5 Morgen, die er von Luitfried in Ittlingen erhält. Über Rihen, Richen bey oder usswendig Steinsperg, Ryhen, Reya und Reyheim kam es um 1825 zur jetzigen Schreibweise. 

Die ältesten Ansiedlungen waren im Bereich Oberdorf - Schallenberg nahe der alten Marienkirche, die 1480 mit Ringmauer und Zugbrücke zur Wehrkirche ausgebaut wurde. Um 1300 war Reihen Reichsdorf und hatte seinen Oberhof in Wimpfen; es bestand ein territorialer Verbund mit der Reichsstadt Sinsheim. Alte Urkunden berichten, daß der in Sinsheim sitzende Reichsvogt den Schultheißen in Reihen ein- und wenn nötig auch abzusetzen hatte, außerdem hatten die Sinsheimer in Reihen und die Reihener in Sinsheim keinen Zoll zu entrichten.

Siegel

Aus dieser Zeit stammt vermutlich Reihens 1329 erstmals erwähntes Marktrecht für einen Jahrmarkt auf den Montag vor Maria Geburt (8. September).
Im 14. Jahrhundert ist hier neben anderen adligen Familien auch ein Wernherus Pfau von Reihen erwähnt, dessen Familie die Erbauung des Reihener Schlosses zugeschrieben werden könnte. Das Schloß stand etwa hinter den jetzigen Kirchen und gehörte später den Herren von Neypperg, die sich 1440 den Marktflecken mit den Herren von Venningen teilten. Auf einer um 1695 entstandenen Landkarte ist die Ruine noch zu erkennen. Die von Neypperg sind auch die Stifter des Pfarrlehens mit dem 108 Morgen großen Wittumsgut und dem 1454 gestifteten 30 Morgen großen Frühmeßgut, die den jeweiligen Pfarrherren bwz. Frühmeßern als Entlohnung dienten.

Auf Grund eines 1332 von Kaiser Ludwig IV. an die Pfalzgrafen Rudolf und Rupprecht gegebenen Rechtes, das vom Reich verpfändete Dorf Reihen auszulösen, das aber 1440 noch nicht vollzogen war, erhebt Pfalzgraf Otto von Mosbach Anspruch auf Reihen. 1441 kommt es wegen dieser Angelegenheit zur Verhandlung vor dem könglichen Hofgericht zu Rottweil, und 1442, jetzt nur noch um den halben von Venningen'schen Anteil, vor dem kaiserlichen Hofgericht zu Frankfurt. Da aber von Pfalz Mosbach weder Pfandsumme genannt, noch Pfandbrief vorgelegt werden konnte, wurde ihre Klage an beiden Gerichten zurückgewiesen. 1472 verkauften Hans, Wilhelm und Thomas von Neypperg ihren Anteil an Pfalzgraf Otto von Mosbach. "Nämlich den halben Teil an der Vogtei, des Gerichts und alle Nutzung auf der Markung, ausgenommen der Pfarrsatz und Lehenschaft der Frühmeß," um 375 Rheinische Gulden (Gold) 37 Pfund 13 Schilling und 4 Heller. Mit dem Tod des letzten Pfalzgrafen von Mosbach fällt 1499 die Pfalzgrafschaft und der dazugehörige Reihener Anteil an die Kurpfalz, die sich nun Reihen mit denen von Venningen teilt. 

Im Zuge der Reformation kommt das auf hiesiger Gemarkung reichbegüterte Stift Sinsheim 1565 in kurpfälzischen Besitz. Durch Erwerbung Venningen'scher Anteile gehören ihr spätestens 1628 bei einer Kelterrenovierung 3/4, denen von Venningen nur noch 1/4 an Rechten und Pflichten in Reihen. Die hohe Gerichtbarkeit besaß die Kurpfalz jetzt allein. Entsprechende Zehnten und andere Abgaben mußten zur kurpfälzischen Amtskellerei Hilsbach bzw. zum von Venningen'schen Schloß Eichtersheim gebracht werden.
 

Der Kraichgau war schon immer Durchzugsgebiet, so auch der Heere und Marodeure des 30jährigen Krieges, die das Land verwüsteten und zusammen mit den einhergehenden Seuchen entvölkerten. Besonders hart traf es die Gegend zwischen Wimpfen und Wiesloch, somit auch Reihen. Von den ehemals rund 300 Einwohnern konnten am Kriegsende nur noch 14 Bürger (ohne Frauen und Kinder) ihrem Kurfürsten huldigen. Um sein entvölkertes und brachliegendes Land wieder aufbauen zu können, erließ Kurfürst Karl Ludwig 1650 ein Edikt, das Einwanderern günstiges Land und für einige Jahre Steuerfreiheit zusagte.
Die Zahl der Schweizer, die nun in den Kraichgau einwanderten, war in Reihen besonders hoch, und sie stellten um 1680 etwa 40 % der Bevölkerung.
Auch in den folgenden zahlreichen Kriegen des 17.- und 18. Jahrhunderts mit Schlacht bei Sinsheim 1674 und Niederbrennung der Stadt 1689 hatte unsere Gegend schwer zu leiden. Die Gemeinderechnungen berichten von ständigen Forderungen der durchziehenden und hier lagernden Truppen verschiedener Nationalität an Lebensmittel, Holz, Stroh, Pferdefutter und viel Geld. Immer wieder mußte auf außerordentliche Holzhiebe aus dem damals 500 Morgen großen Gemeindewald zurückgegriffen werden, um die gröbsten Schulden zu tilgen.

Nach einer amtlichen Zählung von 1769 hatte Reihen 484 Einwohner, davon waren 300 kurpfälzische - und 184 von Venningen'sche Untertanen, darunter 44 Leibeigene. Es gab 3 Kirchen, eine katholische, welche die katholische Gemeinde aus eigenen Mitteln 2 Jahre zuvor in den Schloßgarten gebaut hatte, eine lutherische, Baujahr 1763, auf dem jetzigen Anwesen Weilerer Straße 13 und die 1512 erbaute gotische Kirche, die 1707 bei der Kirchenteilung an die Reformierten gefallen war. An ihrer Stelle stand die schon erwähnte Marienkirche, vielleicht die erste Reihener Kirche, deren Erbauung laut Oberlehrer K. Martin auf die Zeit zwischen 1000 und 1200 zurückgeht. Dazu für jede Religion ein Schulhaus, 1 Pfarrhaus, 50 Privathäuser mit 46 Scheunen, 1 Schafhaus, 2 Mahl- und 1 Ölmühle, 1 Ziegelhütte und das herrschaftliche Kelterhaus, auf dessen Obergeschoß das Rathaus eingerichtet war. 

Nach den Handwerkerrechnungen waren die damals 8 Gemeindebrunnen meistens Ziehbrunnen, die repariert und gewartet werden mußten. Der Marktflecken hatte 2 Tore, das Brückentor an der Elsenzbrücke, dem sich talauf und -abwärts ein Zaun oder Hecke anschloß (Obere und untere Zäun), und das Ballen- oder Ballengassentor in der jetzigen Weilerer Straße.

Die alte LindeDer Marktplatz an der Reihenbach (jetzt Lindenstraße) auf dem bis 1970 die alte Dorflinde stand, ist völlig in Vergessenheit geraten, obwohl er 1846 noch amtliche Bezeichnung war.






Die alte Dorflinde

Nonnengasse und Nonnengrund erinnern an arme Franziskanerinnen, denen Pfalzgraf Otto der Jüngere vor seinem Tode 1499  "zu seiner löblichen Gedächtnis auf dem Felde bei Reihen eine Behausung" stiftete. Ob das sogenannte Klosterhaus im Ortsteil Kloster, das einst zu Stift Sinsheim gehörte, jemals Nonnen oder Mönche beherbegte, ist nicht überliefert.

Wichtig war einst der Weinbau, alle geeigneten Lagen wie Wingertsberg, Grundelberg, Hühnerberg, Untererberg, Rheil, Herrenberg, Steineloch und Wüsteloch hatte man mit Weinbergen angelegt, denn Wein war eines der wenigen, auf längere Zeit haltbaren Lebensmittel und wuchs auch auf schlechteren Böden. Schon 1563 baute der damalige Kurfürst Friedrich III. zusammen mit den Junkern von Venningen das Kelterhaus an der jetzigen Kirchenstraße, in dem alle anfallenden Trauben gekeltert werden mußten; dafür wurde neben dem Zehntwein jedes 30. Maß an Kelterwein einbehalten. Nach dem Niedergang durch den 30jährigen Krieg gab es 1712 wieder um die 70 Morgen Weinberge (1 damaliger Morgen: etwa 32, ab 1818 36 Ar). Bei einem guten Herbst rechnete man nach Angaben von 1687 mit bescheidenen rund 1000 Lit. Jahresertrag pro Morgen. Durch die steigende Landverknappung - viele Weinberge wurden zu Äckern oder Futterrainen - und der 1874 und 1878 aus Amerika eingeschleppten Reblaus und Peronospora wurde der edle Weinbau bedeutungslos, die Kelter kam an die Gemeinde und es wurde jetzt Obst und "Amerikaner" gekeltert, auch gab es vor 1900 hier 3 Brauereien. Um 1930 wurde der Kelterbetrieb eingestellt und das Gebäude diente als Turn- und Festhalle.

1803 ging der kurpfälzische Teil Reihens an den Fürsten von Leinigen, der von Venningen'sche an das Adelige Fräuleinstift Pforzheim (Bockschaft) und 1806 kamen beide Teile an das neugegründete Großherzogtum Baden. 

Ein starker Bevölkerungsanstieg führte zur Minderung der lebenswichtigen Ackerfläche pro Kopf. Hatte Reihen 1769 noch 484 Einwohner, stieg die Zahl innerhalb 30 Jahren auf 808 im Jahre 1799 und erreichte 1846 mit 1157 Einwohnern seinen damaligen Höchststand. Die Folge war eine Auswanderungswelle mit Hauptziel Amerika. Allein zwischen 1832 und 1869 haben 163 Reihener ihre Heimat in Richtung neue Welt verlassen. 

Folgende Aufstellung aus dem Lagerbuch von 1846 übermittelt einen Überblick über die damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse, außer Landwirten gab es:

2 Bäcker 1 Barbier 2 Glaser 1 Hafner
4 Küfer 3 Handelsleute 2 Metzger 16 Maurer
2 Sattler 1 Lumpensammler 1 Schlosser 3 Schmiede
1 Seiler 36 Leineweber 6 Schreiner 6 Schuster
7 Schneider 1 Strumpfstricker 5 Wagner 5 Wirte
1 Ziegler 1 Wagenschmied 2 Zimmerleute,

die alle nebenher auch ihre Äcker bewirtschafteten, 2 Schäfer mit 600 bis 700 Schafen, dazu 2 Mahl- und 1 Ölmühle.

In der Amtszeit des Bürgermeisters Jakob Ziegler 1832 - 1869, die von März 1848 - August 1849 von dem revolutionären Bürgermeister Leonhard Dörr unterbrochen war, mußten 54.000 Gulden aufgebracht werden, um Reihen vom Zehnten, Gült und anderen alten Abgaben abzulösen, darunter auch das Haupt- und Herdrecht, nach dem bei Tod eines Haushaltsvorstandes der Herrschaft dessen bestes Stück Vieh (Besthaupt) oder sein bestes Kleidungsstück zustand. Zu den Letzten, die mit dieser Abgabe belegt wurden, gehörte die Witwe des 1828 verstorbenen Adam Haußer. Er besaß 2 Kühe, von denen das Besthaupt mit 25 Gulden veranschlagt wurde, "das die hinterlassene Wittib zu Iösen hat". 1825 beim Tod eines Bürgers ohne Viehbestand, mußten für dessen besten Rock 5 Gulden erbracht werden. Diese Abgaben gingen damals noch, je nach Herrschaftszugehörigkeit des Verstorbenen, an das Rentamt des Fürsten von Leinigen oder an das Adelige Fräuleinstift Pforzheim.

Zwei Ereignisse im Jahr 1900, die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Sinsheim - Eppingen sowie der Ziegel- und Tonwarenfabrik Goos und Doll, die zeitweise bis 100 Arbeitsplätze stellte, waren für Reihen bescheidene Anfänge des Industriezeitalters. 1911 baute man für 55.000 Goldmark eine Wasserleitung und 1921 bekam Reihen elektrischen Strom.

Die beiden Weltkriege forderten große Opfer. Das Ehrenmal auf dem Friedhof erinnert an die Toten, demnach waren es im ersten 41 Gefallene und Vermißte, im zweiten und hoffentlich letzten, sind zusammen mit den an Kriegsfolgen Gestorbenen 102 Tote zu beklagen.

Durch den Zuzug der Heimatvertriebenen, die hauptsächlich aus der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Jugoslawien ausgewiesen wurden, war bis 1947 die Einwohnerzahl auf 1681 angestiegen, ein etwa 30%iger Bevölkerungszuwachs, vergleichbar mit der Schweizer Einwanderung vor knapp 300 Jahren. Es herrschte große Wohnungsnot, die Bausubstanz hatte zwar im Krieg keinen Schaden genommen, doch sie war meistens überaltert. Da die hiesigen Betriebe wie Ziegelei, Kalkwerk, die 1946 gegründete Orgelpfeifenfabrik und einige Handwerksbetriebe bei weitem nicht genügend Arbeitsplätze stellen konnten, pendelte der Großteil der Erwerbstätigen in die Ballungsräume Mannheim und Heilbronn- Neckarsulm, die damals mit ihrem Wiederaufbau begonnen hatten, oder arbeiteten vorübergehend in der Landwirtschaft. Nach der Währungsreform 1948 entwickelte sich allmählich ein wirtschaftlicher Aufwärtstrend. 

Das bisher von der Landwirtschaft geprägte Dorf erlebte einen tiefgreifenden Strukturwandel. Von den 1950 noch bestehenden rund 100 Klein- und Kleinstbetrieben, deren Betreiber allmählich in die Industrie oder in andere Berufe wechselten, gibt es heute, begünstigt durch die seit 1974 laufende Flurbereinigung, gerade noch 5 Vollerwerbsbetriebe. Gleichzeitig kam es in den 50er und 60er Jahren zur Gründung meist kleiner Gewerbebetriebe wie Drehereien, Maschinenbauer, Elektromotorenbetrieb, einer Fensterfabrik u. a. mehr. Leider mußte 1968 die Ziegelei, einst größter Arbeitgeber in der näheren Umgebung, ihre Tore schließen. Auf ihrem Areal entstand eine Kunststoffabrik. Im 1990 neu erschlossenen Gewerbegebiet Zur Mauer mit Wiesental und Sägmühlweg haben sich inzwischen etwa ein Dutzend Betriebe angesiedelt.

Die meisten folgenden Daten sind aus  dem Bericht von Gerhard Leschhorn im Festbuch des MGV Reihen,  1974.
Wegen der großen Wohnungsnot begann man schon 1950 unter Bürgermeister Georg Bräunling mit der Erschließung der Redoutensiedlung (Blumenstraße), es folgte die Umlegung im Rheil, jetzt Vorderer Rheil.
Unter Bürgermeister Johannes Hug ab 1962 die Umlegung Hofäcker, Rheil, Saubrunnen und unter Bürgermeister Siegfried Rupp begann 1972 der zweite Abschnitt im Baugebiet Saubrunnnen.

Mit der August-Karolus-Straße in diesem Neubaugebiet gedenkt Reihen seines berühmten Sohnes und Ehrenbürgers, des großen Physikers und Miterfinders des Fernsehens, Prof. Karolus. Auch das neue Sportstadion wurde 1975 nach ihm benannt. 
Seit 1972 ist Reihen Stadtteil der Stadt Sinsheim, die nach vollzogenem Zusammenschluß mit 12 umliegenden Gemeinden 1973 Große Kreisstadt wurde.
Mit seinen Neubaugebieten hat sich die bebaute Ortsfläche mehr als verdoppelt. 1964 wurde die neue Volksschule (Wingertsbergschule) eingeweiht, man baute einen neuen Kindergarten, der Friedhof wurde erweitert und 1971 eine Friedhofskapelle fertiggestellt. Es entstanden großzügige Sportanlagen mit Clubhaus im Gewann Zipfen, 1975 eine Mehrzweckhalle in unmittelbarer Nachbarschaft und 1993 wurde ein neues Schützenhaus mit modernsten Schießstättenanlagen eingeweiht.

Seit 1968 hat Reihen Autobahnanschluß und in jüngster Zeit verbindet uns ein Stadtbus im Stundentakt mit der Kernstadt. Das großzügige Wohngebiet und die günstige Verkehrsanbindung machten Reihen zu einer beliebten Wohngemeinde mit jetzt über 2000 Einwohnern.
 

Mit freundlicher Genehmigung des Autors Adolf Geiser

Personen


   August Karolus
   geboren am 16. März 1893 in Reihen
   gestorben am 1. Aug. 1972 in Zürich
 

Ältester Sohn des Landwirts August Karolus. Seit vielen Generationen bewirtschaftete die Familie einen Hof. Er muss wohl unter den Unterlehrer Ludwig Link in die Vorschule in Reihen gegangen sein. In der Kreisstadt Sinsheim besuchte er dann für 6 Jahre die Großherzogliche Realschule. Nachmittags war er meist bei seiner Großmutter in Sinsheim, abends half er
auf Geburtshaus August Karolusdem Hof mit. Er soll sehr fleissig gewesen sein.
Er bastelte immer gerne. Seine ersten Experimente begannen mit etwa 12 Jahre, nachdem er von seiner Mutter Emma geb. Kaiser zu Weihnachten einen Experimentierkasten geschenkt bekommen hatte.

Nach seinem Physikstudium in Ettlingen begann seine wissenschaftliche Arbeit.
Unter seinen vielen Entdeckungen und Erfindungen wird die Kerr-Zelle hervorgehoben, die zur elektronischen Bildübertragung, heute sagen wir Fernsehen dazu, beigetragen hat. 

Als Professor für angewandte Physik arbeitete er an den Universitäten Leipzig und Freiburg i.Br.
1946 siedelte er mit seiner Frau nach Zürich, Schweiz. 

Prof. Dr. August Karolus starb im Alter von fast 80 Jahren am 1. August 1972 in Zürich an den Folgen eines Herzinfarkts. Er hinterlies seine Frau Dr. phil. Hildegard Karolus.

Die "Karolussche Villa",
VillaStadion
die August-Karolus-Strasse, das Prof.-Karolus-Stadion, sowie die August- Karolus- Stiftung erinnern die Reihener heute an ihn.


Die wissenschaftliche Arbeit 1923-1930 ist auch dokumentiert in einem Buch August Karolus Ein Fernseh-Pionier VDE-Verlag GmbH ISBN 3-8007-1372-1
 
Zum 40. Todestag von Prof. August Karolus am 1. August 2012 verfasste die CDU-Gruppe eine Gedenkschrift und ließ sie in Reihen verteilen. 

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